Landesjugendring Hamburg e.V.

500 Menschen für die Nutzung des Kutscherhauses als Pfadiheim

Kundgebung des des Pfadfinder*innenbundes Nord

Am Sonntag, den 28.09. versammelten sich 500 Menschen vor dem Kutscherhaus (Stellinger Chaussee 34a). Unter ihnen waren zahlreiche aktive Mitglieder des Pfadfinder*innenbund Nord, und Unterstützer*innen aus dem Umfeld – darunter Nachbar*innen, Eltern und Interessierte. Anlass der Kundgebung unter dem Motto „Jugendarbeit ermöglichen – Geschichte erhalten“ war der für Ende Oktober anstehende Verlust des aktuellen Pfadi-Heims des Stamm Saliskiaron. Die Teilnehmenden machten sich stark für die Nutzung des historisch bedeutsamen Kutscherhauses als neues Pfadiheim, welches weiterhin vom Abriss bedroht ist.
In mehreren Redebeiträgen wurde die schwierige Situation des Stammes thematisiert. Den Auftakt machte Iska Treibel „Kirjava“, Gruppenleitung aus Saliskiaron, die eindrücklich die akute Bedrohung der Jugendarbeit durch den bevorstehenden Raumverlust schilderte. Seit Anfang des Jahres sucht der Stamm intensiv nach einem neuen Heim – bislang jedoch ohne Erfolg. Trotz wiederholter Anfragen und Gespräche mit dem Bezirk konnte bisher keine langfristig tragfähige Lösung gefunden werden.



Weitere Beiträge folgten von Kaja Knobbe „Lavajo“, Bundesleitung des Pfadfinder*innenbund Nord, sowie von Jara Hamdorf, Vorsitzende des Landesjugendrings. Beide betonten die Bedeutung der Pfadfinderarbeit für junge Menschen und unterstrichen die Dringlichkeit, dem Stamm eine neue Perspektive zu eröffnen, sowie die Bedeutung der öffentlichen Bereitstellung kostenfreier Räume für Jugendarbeit allgemein.
Den Abschluss der Reden bildete ein Beitrag von Kristina Sassenscheidt, Vorsitzende des Denkmalvereins Hamburg. Dabei wurde ein Einblick in die Geschichte des Kutscherhauses gegeben, welches seit Jahren leer steht. Vor diesem Hintergrund wurde verdeutlicht, dass mit dem Erhalt sowohl die Heimproblematik der Pfadis gelöst werden könnte als auch ein Stück erinnerungswürdiger Stadtteilgeschichte erhalten werden bliebe.
Abschließend fasste Iska Treibel die Kernforderung der Kundgebung noch einmal zusammen: Kutscherhaus als Pfadiheim! Schluss mit Leerstand und starrer Planung! Stattdessen brauche es jetzt direkte Unterstützung der Pfadis durch die langfristige Bereitstellung eines geeigneten Standortes. Dafür muss als nächstes der Zugang zum Gebäude geschaffen werden, um sich einen Eindruck vom Zustand zu machen.
Der Nachmittag klang mit Spielen für Kinder und offenen Gesprächen aus. Viele Nachbar*innen und Interessierte äußerten ihre Unterstützung des Anliegens. Auch Gespräche mit Vertreter*innen der Bezirksversammlung fanden statt, die in den kommenden Wochen weiterverfolgt werden sollen, um eine konstruktive Lösung zu erörtern.

Quelle und Fotos: https://www.pbn.de/500-menschen-fuer-die-nutzung-des-kutscherhauses-als-pfadiheim/