Landesjugendring Hamburg e.V.
Heft 2-2013, Rubrik Nachrichten

Mehr Juleicas!

Neue Perspektiven. Ergebnisse der zweiten Veranstaltung zur Juleica-Initiative

Letztes Jahr haben das Landesjugendamt Hamburg (BASFI) und der Landesjugendring die Initiative für mehr Juleicas gestartet (siehe punktum 4–12). Nach der Problemsichtung auf der ersten Veranstaltung zur Frage, warum der Trend der aktuellen Juleica-Zahlen in Hamburg nach unten zeigt, lag der Akzent des zweiten Treffens am 15. Mai auf der Perspektiventwicklung. Kleine Lösungen für kleine Probleme gab’s obendrein.

Die unzureichende Akzeptanz und, damit verbunden, der mangelnde Nutzen für nicht berufstätige, junge Menschen sind die zumeist genannten Kritikpunkte an der bundesweit gültigen Juleica. Viele Juleica-Inhaber/innen verzichten daher auf eine erneute Beantragung der Karte, wenn die erste nach drei Jahren ausläuft. Hier setzen Martin Berendsohn (BASFI) und Benedikt Alder (LJR-Vorstand) mit ihren Impulsreferaten an. Die Juleica brauche mehr gesellschaftliche Anerkennung in den Bereichen jenseits der Jugendarbeit, um für Jugendleiter/innen attraktiv und mehr als der Nachweis einer erfolgreichen Ausbildung zu sein. Berendsohn berichtet von der Absicht der Senatskanzlei, den diesjährigen Senatsempfang für Ehrenamtliche unter das Motto »Juleica« zu stellen. Zum 5. Dezember 2013 werde die Senatskanzlei rund 800 junge Ehrenamtliche mit Juleica aus den Jugendverbänden in das Rathaus einladen. Hamburgs erster Bürgermeister Olaf Scholz werde die Begrüßung halten, Senator Scheele für Gespräche anwesend sein und ein Kulturprogramm den Abend umrahmen. Die BASFI wertet diesen geplanten Empfang als große Anerkennung für Jugendleiter/innen. Weiterhin in Klärung sei darüber hinaus die BASFI-Initiative, im Rahmen der Hamburg-Werbung ein Plakat für die Juleica aufzulegen. Alder berichtet anschließend von den jugendpolitischen Initiativen des Landesjugendrings, der Juleica in den Bereichen Schule und Universität Anerkennung für Freiräume zu verschaffen. Dazu plane der LJR ein behördenübergreifendes Gespräch mit der BASFI, der Behörde für Schule und Berufsbildung und der Behörde für Wissenschaft und Forschung. Ein erster Schritt wäre, im Schulbetrieb Jugendleiter/innen mit Juleica wöchentlich zwei Freistunden im außerunterrichtlichen Bereich für die Teilnahme oder Vorbereitung von Gruppenstunden zu gewähren. Auf der LJR-Vollversammlung im Juni werde zudem die Stärkung des Ehrenamtes auf der Agenda stehen, wobei die erweiterte Anerkennung der Juleica als zentrales Element zu behandeln sei (s. HausTicker in dieser Ausgabe).

Schnelle Lösungen für die alltäglichen kleinen Probleme bei der Online-Beantragung der Juleica (www.juleica-antrag.de) zeigt anschließend Gabriele Zierow (BASFI) auf. Ein Problem bleibt jedoch: Offenkundige Mängel (z.B. bei der für Hamburg unnötigen Auswahl von Bezirk und Stadt, die, wenn fälschlich getroffen, die Auswahl des eigenen Jugendverbandes blockieren) können nur auf Bundesebene durch den Betreiber des Online-Antragssystems, dem Deutschen Bundesjugendring, abgestellt werden. Dafür werden sich LJR und BASFI beim nächsten Juleica-Ländertreffen einsetzen. Um kurzfristig den Jugendverbänden und Jugendleiter/innen bei der Beantragung zu helfen, erstellt der Landesjugendring eine Präsentation, die Schritt für Schritt den Weg zu richtigen Beantragung der Juleica erklärt. Diese wird allen Jugendverbänden zugesendet und steht inzwischen auf der LJR-Website unter der Juleica-Rubrik zum Download bereit. Ergänzend zu den bestehenden Infomaterialien (s. www.juleica.de) wird der LJR zudem einen für Hamburg zugeschnittenen Image-Flyer zur Juleica produzieren.

Die BASFI und der Landesjugendring werden die Juleica-Initiative fortsetzen und zu einem weiteren Treffen der Hamburger Jugendverbände einladen. Agenda und Termin sind noch offen und werden rechtzeitig kommuniziert. (jg)