1. Demokratiebildung statt Rechtsdrift
Kinder und Jugendverbände sind Orte, an denen alle schon von früh an demokratische Grundsätze lernen und sich in Selbstorganisation üben können. Die Meinungen und Bedürfnisse der Einzelnen zählen und werden ernstgenommen, gemeinsame Lösungen werden ausgehandelt. Das ist eine wichtige Grundlage die im Widerspruch zu rechter Ideologie, Befehl und Gehorsam steht. Diese Qualität gilt es weiter auszubauen und Kinder- und Jugendverbände explizit als antifaschistische Institutionen zu würdigen und zu fördern.
2. Verbandsarbeit stärken statt Scheinpartizipation
Jugendverbände sind die zentrale Interessenvertretung von Kindern und Jugendlichen und müssen in dieser Rolle gestärkt werden.
Hier sind die Kinder und Jugendliche tatsächlich beteiligt und können gemeinsam und pädagogisch begleitet Entscheidungen treffen, die in ihrem Interesse sind. Jugendparlamente können und dürfen kein Ersatz für die Jugendverbandsarbeit sein.
3. Abbau von Bürokratie für echte Selbstorganisation
Die Hürden zur Selbstorganisation sind riesig. Die Verwaltung eines Kinder- und Jugendverbandes erfordert viele Stunden Arbeit und nicht selten geschultes Fachpersonal. Das ist unnötig und muss dringend geändert werden. Die Beantragung und Abrechnung von Mitteln müssen einfacher, digital und barrierearm möglich sein, so dass auch wirklich Jugendliche dazu in der Lage sind und alles, was zu ihrer Arbeit gehört, überblicken und durchführen können. Dazu sollten Mittel für Schulungen, Begleitung und Beratung zur Verfügung gestellt werden.
4. Zeit und Anerkennung für Jugendverbandsarbeit
Der Alltag der bei uns organisierten Kinder und Jugendlichen ist maßgeblich geprägt durch Leistungsdruck, Hausaufgaben, Ganztagsschule und Stress. Das erschwert für Alle die Beteiligung an der ehrenamtlichen Arbeit. Für die Persönlichkeitsentwicklung ist das soziale Lernen von und miteinander sehr wichtig. Wir machen das bereits – Jugendverbandsarbeit muss allen möglich gemacht und von der Schule anerkannt werden.
5. Bessere Finanzierung der Jugendverbände
Wir fordern eine zusätzliche Finanzierung der Hamburger Kinder- und Jugendverbände in Höhe von 1 Mio. Euro. Viele Verbände wachsen, der Bedarf wächst und die Kosten steigen. Das passt nicht gut zusammen. Niedrige Fördersätze und hohe Eigenmittelanteile belasten die Jugendverbände. Für die Bewältigung von fachlichen Herausforderungen in Bereichen der Inklusion, Prävention und Digitalisierung brauchen junge Ehrenamtliche die Unterstützung von qualifizierten Fachkräften. Wir fordern deswegen eine bessere Finanzierung unserer Arbeit und die Bereitstellung materieller Ressourcen, wie beispielsweise Räume für unsere Arbeit.
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Einstimmig beschlossen auf der Vollversammlung des Landesjugendrings Hamburg am 19. November 2024 (Position als PDF)