Landesjugendring Hamburg e.V.
Heft 1-2007, Rubrik Mitteilungen Alternative Stadtrundfarten

Medizin und Euthanasie – eine unheilige Allianz im Nationalsozialismus

Der Begriff »Volksgemeinschaft« war für die Nationalsozialisten von großer Bedeutung. Wer Mitglied dieser Gemeinschaft war oder sein durfte, unterlag jedoch funktionalen Kriterien. Denn wer nach Ansicht der Nazis nichts leistete oder zu viel kostete, wurde ausgeschlossen, kriminalisiert und getötet. Bereits 1933 wurde das »Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses« erlassen. Bei bestimmten Krankheiten, wie zum Beispiel Epilepsie, erblicher Blindheit und Taubheit oder Alkoholismus, konnten Menschen gegen ihren Willen sterilisiert werden. Ein weiterer Schritt war der Befehl, so genanntes »lebensunwertes Leben« im Rahmen der Euthanasie zu vernichten. Bei der Alternativen Stadtrundfahrt »Medizin und Euthanasie – eine unheilige Allianz im Nationalsozialismus« am Samstag, dem 12. Mai 2007, werden wir gemeinsam mit dem Institut für Geschichte und Ethik der Medizin an das Schicksal der Menschen erinnern, die Opfer der NS-Euthanasie wurden und zum Teil bis in die Gegenwart für ihre Rehabilitierung kämpfen mussten.

Termin: Samstag, den 12. Mai 2007 um 10 Uhr mit Tanja Marquardt
Treffpunkt: 14 Uhr am ZOB, Adenauerallee 78, Hamburg