Landesjugendring Hamburg e.V.
Heft 4-2007, Rubrik Mitteilungen Alternative Stadtrundfarten

Mitteilungen – Alternative Stadtrundfahrten

Alternative Stadterkundung
Ein neues und ganz anderes Angebot zur Geschichte Hamburgs im Nationalsozialismus

Um Spürsinn und Forschergeist der Teilnehmenden zu wecken, hat der LJR eine Alternative Stadterkundung erarbeitet, bei der Jugendliche sich selbst auf die Suche nach Orten und Denkmälern begeben. Ziel ist es, die eigenständige Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus zu fördern und einen spielerischen Zugang zum Thema zu finden. Die Geschichte der Stadt im Nationalsozialismus, jüdisches Leben und die Arisierung jüdischer Geschäfte sowie die heutige Erinnerungskultur stehen im Mittelpunkt der Fragen zu Orten, welche die Jugendlichen mit Hilfe einer Stadtführerin erkunden. Die Stadterkundung findet im Innenstadtbereich ausschließlich zu Fuß statt. Sie beginnt am Rathausmarkt und endet im Grindelviertel.
Um das neue Konzept für die Auseinandersetzung mit der NS-Diktatur zu evaluieren, suchen wir Gesamtschulklassen ab Stufe 9, die das Thema Nationalsozialismus im Unterricht bereits behandelt haben und an einer Alternativen Stadterkundung teilnehmen wollen. Wir bieten Ihren Schüler/innen (in Gruppen bis zu 20 Schüler/innen) eine etwa dreistündige Erkundung der Hamburger Innenstadt zum Thema »Hamburg im Nationalsozialismus«. Im Gegenzug erwarten wir einen Teilnahmebeitrag von 1 € pro Person und die Bereitschaft, je einen Fragebogen ausfüllen. Das Ausfüllen des anonymen Fragebogens dauert 15 bis 20 Minuten. Die Fragen sind so konzipiert, dass die Schüler/innen die Stadterkundung und die Geschichte des Nationalsozialismus reflektieren. Diese Überlegungen können später auch in die Unterrichtsdiskussion einfließen.
Info: Landesjugendring Hamburg
Tel.: (040) 317 96 116

Swing-Jugend in Hamburg – eine Subkultur im Nationalsozialismus
Alternative Stadtrundfahrt am 30. März 2008

Sie hörten Duke Ellington, Benny Goodman und andere Interpreten, liebten es zu feiern und zu tanzen. Zur Erinnerung an die Hamburger Swing-Jugend, die von den nationalsozialistischen Machthabern allein aufgrund ihres Musikgeschmacks als Oppositionelle eingestuft wurde, veranstaltet der LJR am Sonntag, den 30.03.08 ab 13.00 Uhr eine Alternative Stadtrundfahrt.
Vielen Swing-Begeisterten war ihre Konfrontation mit dem NS-Regime zunächst nicht bewusst. Viele der jugendlichen »Swing-Heinis« und »Swing-Babes« stammten aus wohl situierten Hamburger Kaufmannsfamilien und interessierten sich nicht primär für Politik. Ihre Leidenschaft galt angloamerikanischer Musik, sprich Swing und Jazz. Auch als 1935 verboten wurde, Jazzmusik im deutschen Rundfunk zu spielen, wollten sich viele Menschen, die Freude an dieser Musik nicht verderben lassen. In Hamburg brachte dies mehrere hundert Jugendliche in Konflikt mit dem NS-Staat. Die Alternative Stadtrundfahrt thematisiert die Verfolgung der »Swing-Heinis« und der »Swing-Babes«. Musik- und Filmeinspielungen vervollständigen die Darstellung. Im Anschluss an die Fahrt lädt die Zinnschmelze, Barmbeker Verein für Kultur und Arbeit, zum Swing-Café ein.
Veranstalter: Landesjugendring Hamburg – in Kooperation mit der Zinnschmelze
Treffpunkt: ZOB, Adenauerallee 78, 20097 Hamburg
Termin: Sonntag, den 30.03.08 um 13.00 Uhr
Karten: 7 €, ermäßigt 5 €

Seminar für jugendliche Gedenkstättenführer/innen
Hast Du Interesse, Dich an einem Seminar für jugendliche Gedenkstättenführer zu beteiligen? Wir laden Dich ein, im Frühjahr und Sommer Jugendgruppen und Schulklassen durch die Ausstellungen der beiden Gedenk- und Bildungsstätten »Israelitische Töchterschule« und KZ-Gedenkstätte Neuengamme zu führen. Zu Vorbereitung planen wir ein eintägiges Treffen in der »Israelitischen Töchterschule« in den Frühjahrsferien und einen zweitägigen Work-shop – mit Übernachtung – in Neuengamme.
Gemeinsam mit anderen überlegst Du Dir, welche Informationen für Dich so wichtig sind, dass Du sie weitererzählen willst – und wie Du sie vermitteln willst. Denn Vorträge sind langweilig und ermüden. Was fällt Dir ein?! In den Wochen vor den nächsten Sommerferien kannst Du Deine eigenen Ideen bei Führungen ausprobieren.
Zu den Voraussetzungen für die Teilnahme gehören keine besonderen Geschichtskenntnisse. Du solltest ein gewisses politisches Interesse mitbringen, die Bereitschaft, Dich einzumischen und vor allem Lust haben, gemeinsam mit anderen Jugendlichen am Thema zu arbeiten.
Hast Du Interesse mitzumachen? Wir können etwa 15 Plätze vergeben.
Wir, das sind Maren Riepe vom Landesjugendring Hamburg e.V. , Dr. Erika Hirsch von der Gedenk- und Bildungsstätte Israelitische Töchterschule (Hamburger Volkshochschule) sowie Herbert Diercks von der KZ-Gedenkstätte Neuengamme.

Termine:
• Montag, 10. März 2008, 10 bis 17 Uhr:
eintägiger Workshop in der »Israelitischen Töchterschule«, Karolinenstraße 35, Hamburg
• Montag, 17. März, 10 Uhr, bis Dienstag,
18. März 2008,
16 Uhr: zweitägiger Workshop in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Kosten: 10,00 € für die Teilnahme am
gesamten Projekt
Anmeldung bitte beim LJR:
Tel. (040) 317 96 114 oder per e-Mail an: maren.riepe@remove-this.ljr-hh.de