Landesjugendring Hamburg e.V.
Heft 2-2009, Rubrik Titelthema

Kompetenzerwerb (im Jugendverband) und guter Nutzen (für mich & andere)

Anleser

m Fokus der öffentlichen Debatte über ehrenamtliches Engagement steht dessen sozialer Nutzen. Schließlich profitiert die Gesellschaft vom Engagement unzähliger Menschen, die sich freiwillig und unentgeltlich in soziale Projekte einbringen. Löcher im sozialen Netz werden so gestopft.

Diese Fokussierung auf den altruistischen Mehrwert ist jedoch einseitig. Das Ehrenamt steht für mehr: für Bürgergesellschaft, demokratische Lebenswelt – und gerade auch für informelle Bildung. Das ehrenamtliche Engagement im Jugendverband bündelt diese Elemente. Jugendliche nehmen ihre Interessen und Freizeitaktivitäten hier gemeinsam selbst in die Hand – und lernen was dabei: Selbstorganisation, demokratisches Handeln und sinnvolle Zwecke setzen. Das sind Kompetenzen, von derem Erwerb Jugendliche auch im Erwachsenenalter profitieren.

Doch wie steht es um Anerkennung respektive Förderung? Und wie kann die Vereinbarkeit des Engagements mit Schule, Beruf und Studium gelingen? Der Landesjugendring Hamburg verfolgt diese Themen nachdrücklich. Auf seinem Jahresempfang (S. 5) diskutierten Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Jugendverbandsarbeit kontrovers über die Perspektiven, Anerkennung und Vereinbarkeit in den jeweiligen Bereichen voranzubringen. Ausgangspunkt der Debatte war das Eröffnungsreferat von Erich Sass (Universität Dortmund), der die Ehrenamtsformel »Kompetenzerwerb und guter Nutzen« mit Ergebnissen einer aktuellen Studie belegte (S. 6).

punktum rundet das Titelthema mit Einblicken in Praxisbeispiele ab: Ehrenamt und Studium sowie freiwilliges Engagement im Beruf können eine befruchtende Liason bilden – wie das Beispiel der Fachhochschule Erfurt (S. 12), die Förderung durch das Hochschulnetzwerk »Bildung durch Verantwortung« (S. 10) und das gesellschaftliche Engagement im Hamburger Chemieunternehmen Lehmann & Voss (S. 13) zeigen. (jg)