Landesjugendring Hamburg e.V.
Heft 2-2013, Rubrik HausTicker

Jugendpolitische Forderungen, die nichts kosten.

Außer guten Willen. Wenn Forderungen an die Politik gestellt werden, schauen gewiefte Finanzpolitiker zunächst unter den Strich um abzuschätzen, um wie viel deren Realisation den Haushalt belasten würde. Ganz anders nehmen sich die Forderungen zur Schaffung von Freiräumen für Jugendliche und junge Erwachsene aus, die auf der Vollversammlung des Landesjugendrings am 4. Juni einstimmig zur Sicherstellung ihres ehrenamtlichen Engagements beschlossen wurden. Alle Forderungen kreisen um einen zentralen Punkt: Die formalen Bildungssektoren Schule, Ausbildung und Uni schränken durch die Reformen der letzten Jahre (G8, Ganztagsschule, Bachelor-/Mastersaytem) nicht nur zunehmend die Zeitautonomie junger Menschen ein, sondern verknappen geradezu die Freiräume, um ehrenamtlich tätig zu sein, und behindern so das – gesellschaftlich gewünschte – non-formale Lernen. Das geht auch anders. Die Forderungen der Hamburger Jugendverbände im Auszug:

• »Jugendleiter/innen mit einer Juleica sollten pro Woche zwischen zwei und vier Schulstunden im außerunterrichtlichen Bereich freigestellt werden können, um ihre Gruppenstunde entweder vorbereiten oder durchführen zu können. Diese Zeit sollte – angelehnt an den KMK-Beschluss vom 6. Dezember – als »besondere Lernleistung« anerkannt und im Zeugnis vermerkt werden …

• Teilnehmende von Gruppenstunden in Jugendverbänden (ergo : Schüler/innen) können dies fakultativ auch als Teil des Ganztagsangebots in Schulen angerechnet bekommen, egal welche Schulform bei ihnen besteht. Die Gruppenstunden finden dabei nicht zwangsläufig auf dem Schulgelände statt.

• Damit Studenten/innen Maßnahmen, wie z.B. Ferienfreizeiten weiterhin betreuen können, werden innerhalb der ersten drei Schulferienwochen keine Klausuren an Hamburger Universitäten geschrieben …

• Sofern es Studiengänge gibt, in denen Creditpoints nicht fachgebunden eingebracht werden müssen, ist eine Anrechnung von Creditpoints für ehrenamtliches Engagement im Umfang von drei Creditpoints pro Semester möglich.

• Ehrenamtliches Engagement in Jugendverbänden kann analog zum Engagement von Studierenden im Rahmen der Selbstverwaltung auf die Dauer der BAföG-Leistungen angerechnet werden und verlängert den Bezug von BAföG um bis zu zwei Semester.«

Der vollständige Beschluss der LJR-Vollversammlung findet sich unter: www.ljr-hh.de/LJR-VV-Freiraeume-schaffen.1297.0.html