Landesjugendring Hamburg e.V.
Heft 1-2006, Rubrik Mitteilungen Alternative Stadtrundfarten

Neues Angebot: »Abseits« - Fußball im Nationalsozialismus

Alternative Stadtrundfahrten

»Als wandernde Metallspende werde ich hoffentlich bald wieder die Fußballplätze Europas verwüsten«, schrieb der kriegsverletzte Rolf D. im September 1941 an »seinen« HSV. Die Feldpostbriefe des Zweiten Weltkriegs belegen die enge Verbindung vieler Mitglieder zu ihrem jeweiligen Verein. Sie zeigen zugleich auch, wie die NS-Ideologie das Denken jener Zeit prägte. Die Hamburger Fußballlandschaft, die damals – neben dem HSV und dem SC St. Pauli – noch Vereine wie der Eimsbüttler TV, Altona 93 oder SC Victoria prägten, blieb vom Nationalsozialismus natürlich nicht unberührt. Bei unserer Alternativen Stadtrundfahrt werden wir einige der damaligen Fußballlegenden vorstellen: den einstigen »König der Mittelstürmer« Tull Harder zum Beispiel, der im Frühjahr 1947 unter den Angeklagten des Curio-Prozesses saß, sowie Wilhelm Koch, nach dem bis Ende der 1990er das Stadion am Millerntor benannt war. Wie verliefen die Biografien dieser Sportkoryphäen in der Zeit der NS-Diktatur und des Krieges? Wie erging es jüdischen und ausländischen Vereinsmitgliedern? Und wie begegneten sich einstige Spielkameraden nach dem Nationalsozialismus wieder auf dem Spielfeld?

Nächster Termin: 18.6.2006 | 14 h
Teilnahmegebühr: 7 € (ermäßigt 5 €)
Treffpunkt: ZOB, Adenauerallee 78