Landesjugendring Hamburg e.V.
Heft 2-2007, Rubrik Vielfältige Jugendarbeit

Happy Birthday, Jugendfeuerwehr Hamburg!

40 Jahre Jugendfeuerwehr in Hamburg: Eine Erfolgsstory feiert Geburtstag! Mit vier ganz unterschiedlichen Veranstaltungen hat der Hamburger Jugendverband der Feuerwehren für die Jugendlichen von heute und die Ehrenamtlichen von damals ein spannendes und abwechslungsreiches Geburtstagsprogramm geboten.

Viele haben sich am Anfang gefragt: Warum feiert ein Jugendverband eigentlich Geburtstag? Vier Ziele standen am Beginn der Planungen.
1. Es sollen die Personen gefeiert und gewürdigt werden, die die Jugendfeuerwehr aufgebaut und in frühen Jahren mit großem Engagement weiter entwickelt haben.
2. Die Arbeit der Jugendfeuerwehr soll einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden.
3. Über das normale Tagesgeschäft hinaus sollen größere Themen gemeinsam bewegt werden.
4. Und das wichtigste: Für die Jugendfeuerwehr-Generation von heute soll ein Mega-Event mit einer großen Party geboten werden.

Daraus entstanden die vier Veranstaltungen: Ein offizieller Festakt in der Handelskammer, die Geburtstagsdisco in der Landesfeuerwehrschule, die Geburtstags-Einsatzübung in ganz Hamburg und der St.-Florianstag rund um St. Petri.
Ohne Unterstützung aus der Wirtschaft hätte dieses ehrgeizige Programm nicht realisiert werden können. Rund fünfzig Unternehmen aus Hamburg, Deutschland und Europa haben sich als Freunde der Jugendfeuerwehr gezeigt und die Feierlichkeiten unterstützt.

Ein Festakt so bunt wie die Jugendfeuerwehr und mit großem Einsatz für die Jugendlichen
Am 27. April lud die Jugendfeuerwehr Hamburg zum offiziellen Festakt in den großen Börsensaal der Handelskammer Hamburg. Der elegante, in weiß gehaltene Saal, wurde für dieses Event in die Jugendfeuerwehr-Farben Blau, Rot und Weiß gestaltet. Rund 600 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft sowie Feuerwehr-Angehörige aus Hamburg und ganz Deutschland füllten den Saal. »Wir wollten ein kurzweiliges und abwechslungsreiches Programm mit unterschiedlichen Gestaltungsformen anbieten, das die Leistungen der Ehemaligen würdigt und Außenstehenden einen guten Einblick in die Arbeit der Jugendfeuerwehr bietet«, berichtet Henrik Strate, Organisator des Festaktes. »Und das ist uns auch sehr gut gelungen«.
Das Programm wechselte zwischen wenigen Grußworten, Video-Botschaften, Live-Aktionen von Jugendlichen auf der Bühne, Musik und Tischgesprächen zu verschiedenen Themen.

Besondere Beachtung fand die Rede von Dr.-Ing. Peer Rechenbach, dem stellvertretenden Leiter der Feuerwehr Hamburg. Er ging in einer beeindruckenden Rede auf die besonderen Fähigkeiten ein, die junge Menschen in der Feuerwehr erlernen und die sie für die Hamburger Wirtschaft als zuverlässige und herausragende Auszubildende vorbereitet.
Aber er wies auch auf die Leistungen der ehrenamtlichen Jugendleiter hin, die neben ihren Aufgaben in der eigenen Einsatzabteilung für die Jugendlichen tagtäglich da sind.
In die gleiche Kerbe schlugen Hans-Joachim Dreyer, Präses der Handelskammer, und Senator Udo Nagel in ihren Festreden. Sie würdigten die Jugendfeuerwehr als wichtiges Element der Nachwuchsgewinnung über ihre Bedeutung für die Feuerwehr hinaus.

Und zu einer Geburtstagsfeier gehören auch einige Geschenke. Landesbereichsführer Hermann Jonas brachte einen Gutschein für eine große Spielebox mit, die sich die Jugendfeuerwehren ausleihen können. Die Norddeutsche Affinerie schenkte der Jugendfeuerwehr ein altes, voll intaktes Löschfahrzeug aus den 1960er Jahren, das als Einsatzfahrzeug nun in Hamburgs Partnerstadt León in Nicaragua weiterhin seinen Dienst erfüllen wird. Reinhard Paulsen, Koordinator für die internationale Jugendarbeit, nahm das Geschenk entgegen. »Internationale Partnerschaft muss nachhaltig sein. Dieses Löschfahrzeug ist perfekt für das Entwicklungsland Nicaragua geeignet und setzt die bisherigen Projekte mit Rettungswagen, Tankfahrzeugen und Löschfahrzeugen sehr gut fort«, weiß der Gewerbelehrer und ehemalige Bereichsführer der Freiwilligen Feuerwehr.

Und auch die Berufsfeuerwehr hatte ein Geschenk. Leitender Branddirektor Jörg Schallhorn überreichte symbolisch die erste Ausbildungs-CD für die Jugendfeuerwehr. Auf der CD finden sich Ausbildungsunterlagen und Präsentationen für ein ganzes Jahr Jugendfeuerwehr. Alle Themen der technischen Bildung sind dort berücksichtigt. Die abschließende Übergabe erfolgt Ende des Jahres.

Und auch das Amt für Jugend hatte eine Überraschung. Dessen Leiter, Dr. Herbert Wiedermann, brachte den Zuwendungsbescheid für die Aufstockung der Bildungsreferenten-Stelle mit. Damit wird aus einer Drei-Viertel-Stelle eine volle Stelle für die Jugendfeuerwehr. Es ist geplant, dass ergänzend zur Bildungsreferentin Kathy Remek eine weitere Person eingestellt wird, die Sonderprojekte im Bereich der Bildungsarbeit übernehmen wird.

Die Jugendfeuerwehr bringt die Landesfeuerwehrschule zum Beben
Als Wolfgang Lindner, stellvertretender Schulleiter, am 30. April zum Tanz in den Mai in die sonst so triste Mehrzweckhalle der Landesfeuerwehrschule kam, wurden die Augen schon größer. Jens Krause, Peter Becker und ihr Team aus Freiwilligen Feuerwehren des Bereiches Bergedorf verwandelten die graue Halle in einen Party-Club der Extraklasse. Unter anderem erwartete die rund neunhundert Kinder und Jugendlichen ein 500-Quadratmeter-Beachareal mit echtem Sand und echten Palmen. Neben den Hamburger Gruppen kamen auch einige auswärtige Jugendfeuerwehren aus dem Hamburger Umland und auch eine Berliner Gruppe zur größten Jugendfeuerwehr-Disco, die Hamburg je gesehen hat.
Mit Hot Dogs und Eistee versorgt, ging es auf der Tanzfläche so richtig ab. Unschlagbar: Die Karaoke-Maschine lockte einzelne Mutige und lustige Gruppen auf die Bühne. Die Livebands »Heimfeld« und »1Berlin20« heizten als Profis auf der Bühne ein.

Besonderer Beliebtheit erfreute sich auch die »Loveline«. Mit kleinen Zetteln konnten sich die Jugendlichen verabreden und Kontakte knüpfen, wenn für die direkte Ansprache dann doch der Mut fehlte. Die »Wasserbar« der Hamburger Wasserwerke war Anlaufpunkt für kostenlose Getränke. Je nach Geschmack wurde das passende Getränk gemixt. Basis war jeweils das gute Hamburger Leitungswasser.
Eine große Party, die erst gegen 2 Uhr mit dem gemeinsamen Abschlusssingen von Lotto King Karls Klassiker »Hamburg Meine Perle« zu Ende ging.

Hamburg brennt für die Jugendfeuerwehr
Am 5. Mai 1842 brach in der Deichstraße der Große Hamburger Brand aus. Genau 165 Jahre später hieß es wieder »Hamburg brennt«. Aber nur virtuell für fast 50 »Einsatzgruppen« der Jugendfeuerwehr. 45 Übungslagen wurden von Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren, aber auch von Werkfeuerwehren und Kollegen der Feuer- und Rettungswachen, angeboten.

Rolf Lohse, ehemaliger Jugendfeuerwehrwart und heute Wehrführer-Vertreter einer Hamburger FF, organisierte mit seinem Kernteam die größte Katastrophenschutzübung, die Hamburg je gesehen hat. »Mit großer Unterstützung aus den Wehren und Dank der Führung der Feuerwehr Hamburg wurde dieser Aktionstag für die Jugendfeuerwehren realisiert«, berichtet Rolf Lohse. »Das Spektrum an Übungslagen war so breit wie der Alltag der Feuerwehr Hamburg. Es gab brennende Müllcontainer, Lagen mit eingeklemmten Personen, Erstversorgungen, Wasserrettungen und auch Großfeuer an großen Hamburger Wirtschaftsbetrieben«.
Ein Highlight stellte ein 3. Alarm bei der Norddeutschen Affinerie dar. Dort begutachtete auch Feuerwehrchef Klaus Maurer mit Landesjugendfeuerwehrwart Marcel Steinhäuser und dem stellvertretenden Landesbereichsführer der FF, André Wronski, die Übung. Im Rathaus alarmierte Vizepräsidentin Barbara Duden die Jugendfeuerwehr. Eine Person war auch der Treppe zur Bürgerschaft gestürzt und musste erstversorgt werden. Am Flughafen Hamburg brannte ein PKW neben einer Boeing 707. In Wittenbergen musste ein Kind mit einem Feuerwehr-Kleinboot gerettet werden und in Finkenwerder brannte das Löschboot »Kipping« nach einer Verpuffung. Nur einige der spannenden Lagen. Alle Lagen können im Internet auf www.JF-Hamburg.de noch einmal nachgelesen werden.

Hamburg Meine Perle – Abschluss der Feierlichkeiten beim St.-Florianstag
Rund um St. Petri veranstaltete die Feuerwehr Hamburg ihren schon traditionellen Aktionstag zum Sankt-Florians-Tag. Um 10.00 Uhr fiel der Startschuss mit dem Gottesdienst, der von Landesfeuerwehrpastorin Erneli Martens in Zusammenarbeit mit Jugendlichen und Betreuern der Jugendfeuerwehr gestaltet wurde.
Die ansprechende Predigt wurde unterbrochen durch Gesangseinlagen des Jugendfeuerwehr-Chors aus Hohendeich und durch die Junge Gemeinde aus Neu-Allermöhe.

Ein Mini-Theaterstück um jemanden, der vor lauter Engstirnigkeit die Rettung aus der Flut nicht erkennt, brachte Leben in das Kirchenschiff von St. Petri.
Dass es auch nachts in der Hauptkirche an der Mönckebergstraße nicht trostlos ist, haben Jugendliche der Jugendfeuerwehren Lohbrügge und Hohendeich bemerkt. Sie verbrachten mit Schlafsack und Iso-Matte die Nacht zum Florianstag auf dem Dachboden über dem Kirchenschiff. Das Feuerwerk des Hafengeburtstags wurde aus dem 11. Stock, dem Kirchturm, verfolgt.
Ein Highlight des Sankt-Florianstages war auch die Übergabe von drei neuen Mannschafts- transportfahrzeugen für die Jugendfeuerwehr. Bürgerschaftspräsident Berndt Röder übergab Landesjugendfeuerwehrwart-Vertreter Sven Gerdau symbolisch den Schlüssel für drei neue VW Crafter. Sie stehen künftig den Jugendfeuerwehren für Ausfahrten und Freizeiten zur Verfügung. Die Fahrzeuge wurden auf Beschluss durch die Bürgerschaft aus dem Sonderinvestitionsprogramm finanziert.

40 Jahre ... es geht weiter!
50 Jugendfeuerwehren wurden in 40 Jahren gegründet. Die Jugendfeuerwehr hat sich in 40 Jahren stets weiterentwickelt. »Früher bedeutet Jugendfeuerwehr vor allem Nachwuchsarbeit«, so Marcel Steinhäuser, Landesjugendfeuerwehrwart. »Heute stellt die Arbeit der Jugendfeuerwehr eine wichtige Säule im Angebotsspektrum für die Kinder und Jugendlichen in den Stadtteilen dar. Der Mix aus Technikbegeisterung, Gemein-schaftserlebnissen und die Verlässlichkeit ist der Schlüssel für den ungebrochenen Erfolg der Jugendfeuerwehr.«


Quelle: Jugendfeuerwehr Hamburg, Pressearbeit