Heft DSGVO-Sonderheft 2019, Rubrik Vorwort

Intro

Dieses punktum-Sonderheft zur EU-Datenschutzgrundverordnung ist als Arbeitshilfe für Jugendverbände konzipiert. In seiner Gliederung folgt es daher nicht den Paragrafen der Verordnung, sondern beschreibt anhand von Praxisfeldern der Jugendverbände jene Maßnahmen, die für einen datenschutzkonformen Umgang mit persönlichen Daten erforderlich sind. Wo immer es geht, verzichtet die Autorin, Rechtsanwältin Sascha Lotzkat, auf formal-juristische Erläuterungen, um ein besseres Verständnis für Datenschutzbelange zu ermöglichen. Daher sind im Heft auch keine Paragrafentexte der DSGVO abgedruckt. An passender Textstelle finden sich aber Hinweise in der Seitenspalte, die auf den einschlägigen Gesetzestext verweisen.
Nicht erst seit der EU-Datenschutzgrundverordnung steht der verantwortungsbewusste Umgang mit Medien und Daten auf der Agenda von Jugendverbänden. Stichwort Medienkompetenz : Junge Menschen werden dabei unterstützt, kritisch mit Medien und sorgsam mit (ihren und fremden) Daten umzugehen. Einzelne Aspekte der DSGVO bedeuten für Jugendverbände jedoch einen Bürokratiezuwachs und zusätzliche Kosten. Diese wiegen im weitestgehend ehrenamtlich organisierten Jugendverbandsbereich besonders schwer. Wenn die DSGVO beispielsweise aktuelle Betriebssysteme (und damit entsprechende Hardware) zur Datensicherheit im IT-Bereich vorschreibt, dann entstehen zusätzliche Kosten. Wenn die Rechtmäßigkeit der Datenverarbeitung zu belegen ist oder Einwilligungen zum Fotografieren zu archivieren sind, dann entsteht zusätzlicher bürokratischer Aufwand. Immer wieder sind es staatliche Verordnungen – wie aktuell die DSGVO –, die ein ehrenamtliches Engagement junger Menschen komplizierter werden lassen. Zumindest die zusätzlichen Kosten sollten bei der Förderung der Jugendverbände mit eingepreist werden. (jg)