Landesjugendring Hamburg e.V.
Heft 1-2011, Rubrik Nachrichten

Die Jugendhilfeausschüsse werden gewählt –

die Regionalen Bildungskonferenzen beginnen mit ihrer Arbeit

Politische Arbeit ist in erster Linie (Mit)Arbeit in Gremien. Das wissen in den Jugendverbänden alle. Und so wundert es niemand, wenn Jugendverbände in Gremien mitarbeiten wollen. Aber nicht überall dürfen sie das. Ein Zwischenbericht.

Zuerst die guten Nachrichten: Im Bezirk Ham­burg-Mitte wurde Olaf Schwede, DGB-Jugend, von der Bezirksversammlung in den Jugend­hilfeausschuss (JHA) gewählt und zwar auf Vorschlag mehrerer Jugendverbände und des Landesjugendrings. Auch in Wandsbek konnten die gemeinsamen Kandidaten der Ham­bur­ger Jugendverbände überzeugen: Arne Klindt, Hamburger Sportjugend, wurde erneut als stimmberechtigtes Mitglied gewählt. Reinhard Paulsen, Jugendfeuerwehr, fungiert in dieser Amtszeit als sein persönlicher Stellvertreter. Auch in Hamburg-Nord setzen die Verant­wort­lichen auf Kooperation mit Hamburger Jugendverbänden und auf Kontinuität. Erneut wurde Dr. Stefan Brauckmann, Pfadfinderbund Nord, in den JHA gewählt – nach 2001, 2004 und 2008 nun zum vierten Mal in Folge. Bei Redaktionsschluss standen die Entschei­dun­gen in Harburg (19. April) und in Eimsbüttel (28. April 2011) noch aus.

Aber was ist in Altona und in Bergedorf los? In beiden Bezirken wurde keine Person auf Vorschlag der Jugendverbände gewählt. An den Jugendverbänden bzw. am Landes­jugend­ring lag es aber nicht, denn in beiden Bezirken hatten die Hamburger Jugendver­bände Vorschläge gemacht. Die beiden Bezirks­versammlungen wollten nicht. In Altona hat man entschieden, dass die Arbeit der Jugend­verbände für die Jugendhilfe im Bezirk unbedeutend ist und in Bergedorf wurde die Wahl von der Verwaltung fehlerhaft vorbereitet. Ein Ergebnis, das vor allem Otto Fürst von Bismark freuen dürfte. Dieser wusste schon 1850: »Mit schlechten Gesetzen und guten Beamten lässt sich immer noch regieren. Bei schlechten Beamten aber helfen uns die besten Gesetze nichts«.

Immerhin: Konsequent in seinen Entschei­dungen ist man. Während alle Bezirke den Landesjugendring zur Mitarbeit in den Regio­nalen Bildungskonferenzen eingeladen haben, wird sowohl in Altona als auch in Bergedorf den Jugendverbänden die Mitarbeit verwehrt.

Die Liste der rechtswidrig zusammengesetzten Jugendhilfeausschüsse ist seit dem 24. März 2011 um zwei Fälle länger. Ob das juristisch korrekt ist, sollen andere entscheiden. Poli­tisch besteht jedoch kein Zweifel: In Altona und in Bergedorf sollen wichtige Weichen­stellungen ohne die Hamburger Jugendver­bän­de getroffen werden. (ck)